Währungen
Die Währungen sind in der Systemeinstellung Währung hinterlegt. Ausgabeliste eines typischen Schweizer Datenfiles, wobei der Mandant in CHF geführt wird:
Mandantenwährung
Die Mandantenwährung wird im Mandanten festgelegt und hier gedimmt als Information "Ist Mandantenwährung" angezeigt. Pro Mandant kann sie nur 1x vorkommen. Die Checkbox ist nicht änderbar, sondern nur im Mandanten selber, solange es noch keine Buchungen gibt. Die Mandantenwährung kann in jedem Mandanten anders sein. Der Button "Wechselkurs" in Datensätzen (z.B. Belege - Register Buchhaltung) bei jenen Belegen gedimmt, die zugleich der Mandantenwährung entsprechen. Das heisst
- Aus der Sicht der Mandantenwährung "CHF": 1 EUR entspricht 1.15 CHF, weil EUR die Fremdwährung im CHF-Mandanten ist.
- Aus der Sicht der Mandantenwährung "EUR": 1 CHF entspricht 0.87 EUR (also genau umgekehrt), weil CHF die Fremdwährung im EUR-Mandanten ist.
Grundwährung für Wechselkurse
Die Grundwährung ist die Währung, auf welche sich die Währungskurse beziehen (oder anders ausgedrückt: es ist die Währung des gesamten Datenfiles). Sie kann nur 1x vorkommen.
Die Grundwährung für Wechselkurse wird mit der Vergabe des ersten Wechselkurses innerhalb des Datenfiles vergeben, d.h. sobald ein einziger Wechselkurs existiert, kann die Grundwährung für Wechselkurse nicht mehr geändert werden.
Aktueller Monatsmittelkurs automatisch von der eidgenössischen Steuerverwaltung abgleichen
Sobald auf der Währung die Checkbox Automatischer Abgleich Monatsmittelkurs aktiviert ist, wird jeweils am 26. des Monats der aktuelle Kurs für den Folgemonat von der Webseite der eidgenössischen Steuerverwaltung hinzugefügt.
Der Abgleich kann auch manuell über die EST:API Einstellungen abgerufen werden. Dort könnte ebenfalls die URL für den Abgleich angepasst werden und das letzte Ausführungsdatum wird angezeigt.
EUR-Währung
Es handelt sich um die EUR-Währung, auf welche alle Nicht-EURO-Bewegungen Bezug nehmen und im Hintergrund auf EUR umgerechnet werden. Sie kann nur 1x vorkommen. Im Input wird in der EUR-Währung die gleichnamige Checkbox gestellt.
Spezialwechselkurse in bossERP
- Es gibt Adress- und Dossier-abhängige Wechselkurse, nicht nur zur Hauptwährung, sondern auch zu Währungen unter sich, also von (Beleg)Währung zur Bezugswährung.
- In der Planung wird die (Beleg)Währung samt Wechselkurs übernommen, welche auf der Planung individualisiert werden kann.
- Auf die Leistungen, die Pläne und die Belege wird die Belegwährung übernommen. Der Wechselkurs ist immer zur Hauptwährung, welche der Buchhaltungswährung entspricht.
- Demnach gibt es eine automatische Wechselkurs-Relation (Beleg)Währung zur Bezugswährung und von der (Beleg)Währung zur Hauptwährung (= Buchhaltungswährung), indem der Wechselkurs zwischen (Beleg)Währung zur Bezugswährung mit dem Wechselkurs gemäss Währungsstamm multipliziert wird.
Spezialwechselkurse in den Adressen und den Auftragsdossiers
Es gibt Spezialwechselkurse für den Einkauf und für den Verkauf in den Adressen und in den Auftragsdossiers. Sie sind in der Tabelle [r0_Spezialwechselkurs]. Sie enthält die ID einer Adresse oder eines Auftragsdossiers, sowie den Typ "Einkauf" oder "Verkauf". Prioritäten:
- Existiert im Dossier eine abweichende Währung bzw. Spezialwechselkurs, gilt dieser für Belege und/oder Bestellbelege.
- Existiert im Dossier kein abweichender Spezialwechselkurs, aber in der Adresse, so gelten die Spezialwechselkurse der Adresse.
- Gibt es weder in der Adresse noch im Dossier Spezialwechselkurse, gilt der Eintrag im Währungsstamm. Es gibt somit für die Belege als auch für die Bestellbelege abweichende Wechselkurse, die in Adressen (Register Dossier und Register Bestellbelege) und/oder Auftragsdossiers (Register Verkauf und Register Einkauf) hinterlegt werden können. Siehe auch: Spezialwechselkurse auf Verkaufsbelegen
Währungen und Spezialwechselkurse in Plänen
Die Währungen und Kurse werden entweder vom Preisfindungsdossier übernommen oder können individuell hinter die Pläne gelegt werden.
Währungsdarstellung im amerikanischen Format (Empfehlung)
Für international verwendete Datenfiles muss (ab bossERP v12-06) die Darstellung im amerikanischen Format für die Hauptwährung (HW) eingestellt sein. Sie können in allen Ländern (auch in der Schweiz) wie folgt (am besten für alle Währungen) verwendet werden:
So muss es beispielsweise eingestellt sein, wenn das Datenfile auf einem Rechner in Deutschland betrieben wird. Ländereinstellung im verwendeten Betriebssystem: jeweils dem Land entsprechend. Hinweis für den Server-Betrieb: In den Datenbankeinstellungen unter "Datenbank" ist die aktuelle Datenbanksprache dem jeweiligen Land anzupassen.
Währungsdarstellung im schweizerischen Format
Für in der Schweiz betriebene Datenfiles kann folgende Einstellung (am besten für alle Währungen) für die Hauptwährung (HW) verwendet werden:
Die Ländereinstellung im verwendeten Betriebssystem entspricht z.B. Deutsch (Schweiz) und beim Server-Betrieb wird die Datenbankeinstellung unter "Datenbank" ebenfalls auf Deutsch (Schweiz) eingestellt.
Sammelkonten Debitoren und Kreditoren
Die Währungen enthalten (ab Version v15-01-b26) je ein Sammelkonto Debitoren und Kreditoren. Diese Daten sind fakultativ. Wenn diese Sammelkonten vorhanden sind, werden sie bei der Definition der Kundenwährung in die Adresse gesetzt, andernfalls werden die Sammelkonten gemäss Systemeinstellung "Systemkonten" verwendet. Beim Anlegen neuer Adressen prüft bossERP in den Mandateneinstellungen, woher die Sammelkonten Debitoren und Kreditoren gezogen werden Die neuen Sammelkonten in den Währungen werden beim ersten Start (ab Version v15-01-b26) automatisch aktualisiert. Dabei sucht ERP nach einer Systemeinstellung "Systemkonten", in welcher die vier bisherigen Sammelkonten (Debitoren In- und Ausland, Kreditoren In- und Ausland) alle definiert sind. Die Sammelkonten-Felder in den Währungen werden damit aufgefüllt. Die Systemeinstellung "Systemkonten" ist mandantenabhängig, die Währungen aber nicht. Behält man das System gemäss "Systemkonten" bei bzw. löscht alle Sammelkonten in den Währungen, können die defaultmässigen Sammelkonten von Mandant zu Mandant unterschiedlich definiert sein. Sind die Sammelkonten in den Währungen definiert, können sie von Währung zu Währung - nicht aber von Mandant zu Mandant - unterschiedlich sein. Mischformen sind auch möglich, indem in gewissen Währungen Sammelkonten definiert sind und in anderen nicht.
Reihenfolge der Verwendung von Sammelkonten auf Belegen bzw. Bestellbelegen
Beim Füllen der Sammelkonten von Belegen bzw. von Bestellbelegen werden Debitor- bzw. Kreditorkonten in folgender Reihenfolge verwendet:
- Falls der entsprechende Radiobutton in der Adresse gesetzt, das Sammelkonto gemäss Adresse (dies ist nicht der Standard).
- Falls ein Spezialwechselkurs existiert und darin ein Sammelkonto definiert ist, dann dieses.
- Andernfalls das Sammelkonto gemäss Währungsstamm.
- Fehlt das Sammelkonto im Währungsstamm, wird das Sammelkonto gemäss Adresse verwendet.
Währungen pflegen
- Währungen: Es können beliebig viele Währungen erfasst werden.
- Wechselkurse: Es können beliebig viele Kurse mit ihren Rundungsmöglichkeiten erfasst werden.
- Es ist eine HW = Hauptwährung zu bestimmen, in der Schweiz normalerweise CHF.
- EURO selber gilt als sog. EURO-Währung, die im Hintergrund (z.B. für Buchungen, Belege) mitgeführt wird.
- Währungskurse können ab einem bestimmten Datum in der Zukunft eingetragen werden. Es wird in der (Bestell)Belegverarbeitung sowie in den Buchungen jeweils der aktuelle Kurs "gültig ab" berücksichtigt. Das Valutadatum bestimmt den Kurs. Damit die Mwst sauber berechnet wird, empfehlen wir generell die Rundungseinstellung bei allen Währungen auf 0.01 ! Siehe dazu die Hinweise zu den Rundungen in bossERP in diesem Kapitel.
Währungen verwenden
- In Buchungen, (Bestell)Belegen und im Zahlungsverkehr.
- Die vorgeschlagenen Kurse können jeweils übersteuert werden.
- Die Adressen, Preise und Fremdwährungskonten sind massgebend, dass Währungen geführt werden können.
- Fremdwährungskonten lassen sich auf einen Stichtag hin neu bewerten.
- Für den ExpoVit-Export müssen die entsprechenden Codes gesetzt werden: 1 = CHF / 2 = EUR / 3 = Andere EU / 4 = USD / 5 = Andere
- Spezialwechselkurse auf Debitoren, Auftragsdossiers und Kreditoren:
- Spezialwechselkurse auf Belegen
- Spezialwechselkurse auf Bestellbelegen
Hinweise zu den Rundungen in bossERP
Die Rundungseinstellung unter den Währungen hat
einerseits Auswirkungen bei der Währungsumrechnung und
andererseits steuert es das Rundungsverhalten der Währung
den zu zahlenden Kreditoren-Bestellbelegbetrag.
in den Debitoren-Belegzeilen (der Gesamtrechnungsbetrag kann in den Belegeinstellungen festgelegt werden) und Je nach Einstellung hat dies weitere Folgen auf das Rundungsverhalten der Mehrwertsteuerbetreffnisse. Da im Mwst-Bereich sehr starke formale Kriterien zu beachten sind, muss - je nach konkretem Fall - die für das Unternehmen richtige Rundungseinstellung gewählt werden. Wenn die Rundungseinstellung auf 0.01 steht, dann rechnet die Software bei den Fibu-Buchungen, bei den Debitoren-Belegzeilen und bei der Kreditorenrechnung (insbesondere bei der Skontierung) rappengenau. Das ist unsere Empfehlung, rappengenau zu rechnen, weil es damit zu keinen Rundungsdifferenzen in den Mehrwertsteuern führt. Wird die Rundung beispielsweise auf 0.05 eingestellt und werden in den einzelnen Debitoren-Rechnungen normalerweise zahlreiche, betraglich relativ hohe Belegzeilen pro Rechnung verwendet, dann werden die Rundungsdifferenzen - kumuliert betrachtet - logischerweise stets grösser. Man muss sich demnach entscheiden, was man gerne möchte:
"Schöne" Rundungen in den Debitoren und Kreditoren: dann muss man auf 0.05 einstellen. Nebeneffekt: Mwst-Rundungsdifferenzen.
"Unschöne" Rappen in den Belegzeilen Debitoren und Skonti Kreditoren: dann muss man auf 0.01 einstellen. Nebeneffekt: keine Rundungsdifferenzen.