Auslösung Materialbestellung: Bestellung nach Bedarf
Mehrfachbestellungen
In den Systemeinstellungen Einkauf und Beschaffung kann im Register Bestellvorschläge die Mehrfachbestellung für Reservationen erlaubt oder nicht erlaubt werden.
Wahl der Artikel
In einem ersten Schritt werden die Artikel bestimmt, auf welche der Bedarf ausgelöst werden sollen:
- Falls keine Artikel markiert sind, sucht bossERP automatisch alle Reservationen von reinen Einkaufsartikeln, welche offene Reservationen haben. Artikel, die selber produziert werden, werden nicht berücksichtigt.
Es erscheint folgender Dialog:
- Durch Markieren von ausgewählten Artikeln im Output. Das ist - vermutlich - der Normalfall: Durch vorgängiges Verknüpfen aus Planungen, Belegen oder Bestellbelegen werden Artikel gesucht, die bestellt werden müssen. Wenn Artikel markiert sind, welche selber produziert werden, kommt später eine entsprechende Nachfrage, ob diese zu bestellen sind oder auch nicht.
Es erscheint folgender Dialog:
In beiden Fällen reduziert bossERP die Artikel auf die bestandesgeführten Artikel und filtert gesperrte Artikel, Selbstproduzierte und allfällige Verkaufstücklisten aus.
Artikel - Nach Bedarf bestellen
Entweder werden Artikel in der Ausgabeliste markiert oder nicht markiert:
- Hat man keine Artikel markiert, sucht bossERP alle Artikel, welche Reservationen und Auslagerungen (irgendwelcher Art) haben. Das sind diejenigen Artikel, für die möglicherweise ein BV erzeugt werden muss.
- Hat man Artikel markiert, werden nur diese untersucht. Damit kann - wenn er markiert ist - ein bestandesgeführter Artikel auch ohne Reservationen bestellt werden, sofern in seinem Lagerplatz der Minimalbestand (bzw. der in der Einstellung festgelegte Bestand) unterschritten ist. Die zu bestellende Menge hängt von der Systemeinstellung Einkauf und Beschaffung - Register Bestellvorschlägeab. Dort wird festgelegt,
- ob nach Soll- oder nach Minimal- oder nach Maximalbestand
- und ob bei unterschrittenem Minimal- oder Warn- oder bei negativem theoretischem Istbestand
- oder ob überhaupt bestellt werden soll.
Mit Menüpunkt Artikel - Nach Bedarf bestellen startet der Prozess und löst folgenden Dialog aus:
bossERP schlägt als Bedarfsdatum den morgigen Tag vor. Bei Samstagen und Sonntagen wird der Montag vorgeschlagen. Legt man das Bedarfsdatum manuell auf Samstag oder Sonntag, so wird beim Betätigen des OK-Buttons nachgefragt, ob man das will. Wenn Artikel markiert sind, welche selber produziert werden, wird nachgefragt, ob diese ebenfalls bestellt werden sollen oder nicht.
Bestellbedarfsdatum bzw. Bedarfsperiode
Das Bestellbedarfsdatum bedeutet: Man muss an diesem Datum bestellen (also eben z.B. morgen), damit die markierten Artikel rechtzeitig da sein werden. Die normale und die zusätzliche Beschaffungsfrist wird mitberücksichtigt, nicht aber die kurze Beschaffungsfrist. Beispiele für den Bestellbedarf per 21.05.2018:
- Artikel A wird am 25.05.18 benötigt. Er ist auf den 25.05.18 reserviert. Seine normale Beschaffungsfrist beträgt 8 Tage: In diesem Fall muss er noch nicht bestellt werden, weil er am 17.5.18 bestellt werden muss.
- Artikel B wird am 19.5.18 benötigt. Er ist auf den 19.05.18 reserviert. seine Beschaffungfrist beträgt 5 Tage, dann muss er jetzt bestellt werden, damit er innert 5 Tagen tatsächlich da ist. Das Bedarfsdatum wird auf die Bestellbelegzeile als Bestelltermin übernommen. Liegt dieser in der Vergangenheit, wird auf der Bestellbelegzeile das heutige Tagesdatum eingesetzt. Für die Berechnung des Bedarfes wird das theoretische Datum per Reservationsdatum (für Reservierungen in der Vergangenheit per heute) zuzüglich den offenen Bestellungen bis zum Bedarf per Datum verwendet. Die Mengen aus vorhandenen Bestellvorschlägen werden ebenfalls berücksichtigt bzw. addiert.
in den Systemeinstellungen - Einkauf und Beschaffung kann hinterlegt werden, ob die Reservationen ab einem bestimmten Datum zu berücksichtigen sind. Somit kann eine Beschaffungsperiode definiert werden.
Im weiteren kann hier definiert werden, ob Mehrfachbestellungen für Reservationen erlaubt sind oder nicht. Als Defaut-Wert ist "erlaubt" definiert, was bedeutet, dass Reservationen aus Planungen und Auftragsbestätigungszeilen auf einmal bestellt werden. Die übrigen Einstellungen dieses Registers entsprechen jenen Einstellungen "Nach Bedarf auf Lager produzieren".
Beschaffungsfrist
Es gelten die Regeln zur Beschaffungsfrist.
Bestellmengen
Die Bestellmengen ermitteln sich wie folgt:
- Beistellmaterial (auf Planzeilen): die Bestellmenge ist immer die gesamte reservierte Menge der Planzeile. Die Bestellmenge ist dann fix (unabhängig vom Lagerbestand, von Mindestbestellmengen oder Losgrössen), d.h. es wird immer das beschafft, was für den jeweiligen Plan reserviert ist.
- Kundenspezifische Lieferantenpreise: Handelt es sich nicht um Beistellmaterial und gibt es einen speziellen Kunden-Lieferantenpreis für den reservierten Artikel, ist die Bestellmenge ebenfalls die gesamte reservierte Menge der Plan- oder der Auftragsbestätigungszeile. Die Bestellmenge ist dann fix (unabhängig vom Lagerbestand, von Mindestbestellmengen oder Losgrössen), d.h. es wird immer das beschafft, was für den jeweiligen Plan oder die Auftragsbestätigung benötigt wird.
- Andernfalls wird die Bestellmenge gemäss dem zum Zeitpunkt des Bestellbedarfs und den verlangten Soll-, Minimal- und anderen Mengen gemäss folgender Systemeinstellung berechnet:
> Bei obigen Einstellungen wird ein Bestellvorschlag (BV) für einen bestimmten Artikel erzeugt,
falls der am Reservationsdatum vorhandene theoretische Lagerbestand den Minimalbestand unterschreitet
oder falls der theoretische Lagerbestand am Reservationsdatum negativ würde.
Die Bestellmenge ist gemäss obiger Einstellung immer die Fehlmenge zum Sollbestand: Ist der Sollbestand z.B. 10 Stk, der theoretische Lagerbestand aber -8 Stk., so wird die Bestellmenge 18 Stk. sein. (Die erste Einstellung in obiger Abbildung, wonach die Bestellmenge gleich der "Bestätigten Menge" sein soll, wird derzeit (v15-04-b26) nicht berücksichtigt).
Für Beistellmaterial pro Kunde, Kundenspezifische-Lieferanteneinkaufspreise, Bestellungen aus Rahmenverträgen werden separate Bestellbelege erstellt. Die restlichen Bestellungen werden pro Lieferantenadresse in einem Bestellbeleg zusammengefasst. Beachten Sie auch die Ausführungen unter Bestellprozess mit Rahmenvertrag.
Lieferanten
Die Lieferanten werden wie folgt bestimmt:
- Beim Beistellmaterial (auf Planzeilen) wird der Lieferant aus der Planzeile übernommen.
- Ist es kein Beistellmaterial (oder fehlt der Lieferant), wird der Lieferant des spezifischen Kunden-Lieferantenpreises verwendet.
- Existiert beides nicht (bzw. fehlt der Lieferant immer noch), wird der Standardlieferant übernommen.
Mindestbestellmengen
Mindestbestellmengen werden auf den Einkaufspreisen festgelegt. Sie können aber auch aus einem Rahmenvertrag als Losgrössestammen.
- Wird die Mindestbestellmenge nicht erreicht, wird die Mindestbestellmenge bestellt, andernfalls natürlich die effektiv gewollte Bestellmenge. In beiden Fällen wird die effektiv gewollte Bestellmenge im Feld "[r2_Bestellbelegzeile]s_Effektiv__benoetigte__Menge" gespeichert.
- Im normalen Feld "[r2_Bestellbelegzeile]s_Menge" steht die - wegen der Losgrösse bzw. der Mindestbestellmenge allenfalls geänderte - echte (aber nicht gewollte) Bestellmenge.
- Dadurch kann ERP beim Aktualisieren einer bestehenden BV-Zeile feststellen, ob die BV-Zeilenmenge - also die tatsächliche Bestellmenge - überhaupt erhöht werden muss oder ob nur das ‘versteckte Feld’ "[r2_Bestellbelegzeile]s_Effektiv__benoetigte__Menge" aktualisiert werden muss. Mindestbestellmengen werden auch bei Kunden-Lieferantenpreisen berücksichtigt, sofern diese auf dem Preis hinterlegt sind.
Bestellbemerkungen
Auf den Planzeilen bei den Bemerkungen können auf der Seite 2 im Feld "Einkaufs- und Be-stellbemerkungen" Bemerkungen hinterlegt, welche auf die Bestellung übernommen und aus-gedruckt werden.